Über „Karnov’s Revenge“ (oder „Fighter’s History Dynamite“, wie es außerhalb Europas heißt) bin ich im Italien-Urlaub gestolpert. Wie ich bereits öfter erwähnte, gibt es dort nur ein paar Meter von Zuhause entfernt eine Bar, die früher immer ein paar Automaten im Hinterzimmer stehen hatte. Einer davon enthielt dieses Spiel. Und meine Fresse, was kostete mich der „Gettoni“ (italienisch für „Münzen“)! 😀
Das Spiel ist ein absolut klassisches 2D-Prügelspiel und erinnert in seiner ganzen Aufmachung sehr an „Street Fighter 2“. Tatsächlich wurde Data East wegen dem 1. Teil der Serie („Fighter’s History“) sogar von Capcom wegen der deutlichen Ähnlichkeit zu derem Top Seller verklagt, allerdings erfolglos. Es enthält alles, was ein gutes Prügelspiel zu dieser Zeit bieten musste: Farbenfrohe Grafik, wunderschöne und animierte Stages, abwechslungsreiche Kämpfer, fetzige Musik und Soundeffekte. Alles da, alles wirklich, wirklich gut!
Was mir persönlich auch sehr gut gefällt: Im Gegensatz zum 1. Teil und allen anderen Spielen, die sich steuerungstechnisch an „Street Fighter 2“ orientier(t)en, kommt „Karnov’s Revenge“ wie jedes Spiel auf dem Neo Geo mit 4 Buttons aus. Was meiner Meinung nach auch dicke ausreicht, ich bin absolut kein Freund des 6-Button-Layouts, das „Street Fighter“ bis heute einsetzt, das sind mir mindestens 2 Buttons zu viel.
Der Charakter „Karnov“, der hier als Endgegener auftritt, hatte übrigens schon in anderen Spielen von Data East einen Auftritt, z.B. ebenfalls als Bossgegner in „Bad Dudes Vs. DragonNinja“ oder dem „eigenen“ Plattformer „Karnov“.
Das Spiel wurde 1997 exklusiv in Japan auch für Segas Saturn veröffentlicht und kam 2008 bzw. 2010 auf die japanische bzw. nordamerikanische Virtual Console der Wii, in Südamerika erschien es ebenfalls 2010 auf der Zeebo-Konsole. Wir Europäer sind mal wieder, wie so oft, außen vor, hier erschien das Spiel außerhalb der Spielhallen offiziell nie. Sehr Schade, so entging dem europäischen Markt ein sehr gutes Prügelspiel! Aus diesem Grund war „Karnov’s Revenge“, neben Segas „Shinobi„, auch ein Grund, mich bereits seinerzeit mit dem Thema Emulation am PC zu befassen.