Da ist sie nun endlich: Nintendos neue Konsole, Nintendo Switch, die bisher als Nintendo NX in der Medienlandschaft bekannt war. Neben der obligatorischen Pressemitteilung Nintendo bewirbt ihr neues Flaggschiff in einem sehr zeitgenössischen Video:
https://www.youtube.com/watch?v=f5uik5fgIaI
Wir ignorieren einfach mal die fragwürdige Message des Videos, das uns lauter Leute zeigt die offensichtlich zu keiner sozialen Interaktion mehr fähig sind, ohne allen Ihre Daddelkiste unter die Nase zu halten und einfach loszuzocken. 😉
Nintendo hat das Konzept der Wii U mit dem Display im Controller konsequent fortgeführt und sozusagen die komplette Konsole in das Display gepackt und den zweigeteilten Controller abnehmbar gemacht.
Die Switch ist also im Grunde ein Handheld, das dank ausklappbarem Standfuß auch unterwegs „halbstationär“ bespielt werden kann, zu Hause kann sie in einer Docking Station auch klassisch am Fernsehgerät betrieben werden, ist also gleichzeitig eine stationäre Konsole.
Der /die Controller (Joy-Con (L) und Joy-Con (R))kann/können dank seiner/ihrer Modularität zu Hause zu einem etwas klobigen aber eher klassischen Controller (Joy-Con genannt) zusammengesteckt werden.
Die beiden Joy-Cons können, je nach Spiel, auch von 2 Spielern separat genutzt werden. Ich finde aber, dass das ganze sehr krampfig aussieht, ergonomisch geht anders.
Für zu Hause wird auch ein separater Controller, der dem Classic-Controller Pro der Wii zu entsprechen scheint, verfügbar sein, ebenso wie eine Halterung für die Kopfstützen im Auto.
Spiele sollen auf SD-Karten-ähnlichen „Modulen“ verfügbar sein, aber auch ein digitaler Vertrieb soll bis zum Marktstart aufgebaut werden. Multiplayer ist laut der Pressemitteilung auch möglich, ob Switch dabei auf WLANs beschränkt ist oder auch die Möglichkeit bietet, über mobile Netze eine Verbindung aufzubauen, wurde nicht gesagt. Ich vermute ersteres.
Zur Hardware sind genrell bisher keine konkreten Aussagen bekannt, man weiß nur dass das ganze auf einem angepassten Tegra-Chipsatz von Nvidia laufen wird. Das verspricht zwar für ein Mobilgerät sehr schöne Grafik, dürfte optisch aber dennoch nicht ganz mit den aktuellen Konsolen der Konkurrenz mithalten können. Unterwegs sicher mehr als verschmerzbar, daheim wird man den Unterschied sicher sehen können. Wie sich das ganze auf die Akkulaufzeiten auswirken wird, bleibt auch abzuwarten.
Stichwort Akku: So praktisch das Konzept mit den abnehmbaren Controllern auch sein mag, bedeutet es aber gleichzeitig auch ganze 3 Akkus, die unterwegs plötzlich leer werden könnten. Was uns zum Thema Aufladen bringt: Daheim wird die Switch mit Sicherheit in der Dockingstation geladen. Für unterwegs wird es bestimmt auch ein externes Ladegerät geben, das dann vermutlich auch am Dockinganschluss unten angeschlossen wird, zumindest sind im Video keine anderen Buchsen zu sehen. Dann könnte man die Switch nicht mehr mit dem ausklappbaren Standfuß aufstellen, sondern nur noch liegend nutzen.
Seit der Wii und der (Sagen wir es, wie es ist: Gefloppten!) Wii U würde ich auch keine Nintendo-Konsole mehr direkt zum Start kaufen. Nintendo wirbt zwar mit einer ganzen Menge illustrer Namen in der Liste der „Partner“, eine konkrete Liste von Spielen, die sich tatsächlich in Entwicklung befinden und zeitnah beim Release der Konsole zur Verfügung stehen werden, wäre mir aber deutlich lieber. Gezeigt wurden bisher fast nur die üblichen Verdächtigen: Mario, Zelda und Splatoons.
Nintendo hat bisher auch kein Wort darüber verloren, was Switch neben seiner primären Funktion als Videospielkonsole noch so können soll. Ich erwarte von einer modernen Konsole auch ordentliche Multimediafähigkeiten, die Möglichkeit das Internet zu nutzen, evtl. sogar den Zugriff auf soziale Netzwerke.
Was ich auch erst mal abwarten will ist die Langlebigkeit der modularen Konstruktion. Es ist zwar klasse, die beiden Joy-Cons immer wieder je nach Bedarf an- und umstecken zu können, wie sich das ganze Umgestecke aber auf die Stabilität der Verbindung auswirkt, bleibt abzuwarten. In diesem Zusammenhang vielleicht etwas unglücklich: Die Joy-Cons werden von oben ans Tablet gesteckt, was im Falle etwas ausgeleierter Führungen dazu führen könnte, dass das Tablet im schlimmsten Fall nach unten durchrutscht und fällt.
Klar, das sind alles rein spekulative Bedenken, aber Big N hat den Spielern in der Vergangenheit so einiges zugemutet, da sind sie vielleicht nicht ganz unangebracht. Dennoch: Auch wenn viele unken, dass das Teil nur ein Nvidia Shield mit abnehmbaren Controllern sei und dass ähnliche Gaming-Tablets (ohne abnehmbaren Controller) bereits seit längerem verfügbar wären – Alles in allem finde ich das Konzept echt klasse!
Der Spaß soll im März 2017 veröffentlicht werden, bis dahin wird sicher noch einiges an Details bekannt werden.